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Sika (Cervus nippon)

 

Lebensraum (Habitat) und Lebensweise

Diese aus Ostasien stammende Wildart ähnelt in Statur und Verhalten dem Rotwild, ist aber wesentlich kleiner und in der Größe eher mit dem Damwild vergleichbar. Sikawild ist im Gegensatz zu Rotwild während des gesamten Lebens gefleckt, allerdings ist sein Erscheinungsbild jahreszeitlich sehr verschieden. Im Sommer ähnelt es dem Damwild. Im Winter ist sein Haarkleid dunkelbraun bis graubraun gefärbt. Lediglich entlang des dunklen Aalstriches, der sich vom Haupt bis zur Wedelspitze erstreckt, befinden sich verblasste Flecken. Über die Lebensraumstruktur des Sikawildes in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet ist nur wenig bekannt. Versucht man, die Biotopansprüche aus den älteren europäischen Vorkommen abzuleiten, ergibt sich kein einheitliches Bild und keine enge Biotopbindung. Obwohl es dichte, unterholzreiche Wälder bevorzugt, ist es nicht auf dieses Biotop beschränkt.
Seine pflanzliche Nahrung besteht aus Gräsern, Blättern und Kräutern, wobei es im Gegensatz zum Rothirsch nicht so raufaserige Kost zu sich nimmt.
Im Frühherbst beginnt ihre Paarungszeit, in der die sonst einzelgängerisch umherstreifenden Hirsche territorial werden, andere Hirsche in Brunftkämpfen vertreiben und einen Harem von bis zu 12 Weibchen um sich sammeln. Außerhalb der Paarungszeit leben die Weibchen mit den Jungtieren beiderlei Geschlechts in kleineren Rudelgemeinschaften von maximal etwa 50, meist jedoch nur etwa 10 Tieren.
Ausgewachsenes Sikawild hat, wie die anderen Schalenwildarten in Deutschland, nur den Mensch als Feind, der dessen Bestand im Rahmen der Jagd reguliert. Frischgesetzte Jungtiere könne auch von Raubsäugern, Wildschweinen oder Greifvögeln erbeutet werden.  

Vorkommen

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Sikawildes ist Ostasien, wo es in mehreren Unterarten vertreten ist. Schon frühzeitig wurde Sikawild außerhalb Asiens angesiedelt. In Deutschland wurde es 1893 als Parkwild eingeführt. In Schleswig-Holstein sind während des Zweiten Weltkriegs Tiere aus Gattern entwichen.
In Schleswig-Holstein kommt das Sikawild in den Hüttener Bergen, Schwansen und Ostangeln vor. Derzeit sind die beiden Vorkommen noch getrennt. Das frühere Vorkommen auf Fehmarn existiert nicht mehr.
Im benachbarten Niedersachsen ist es im Weserbergland vertreten.

Populationsentwicklung

Bei einem Vergleich der Umfragen des WildTierKatasters von 1998 und 2000 zeigt sich eine nur geringe Ausbreitung des Gebietes mit Standwildvorkommen. Es wird von einem stabilen Bestand mit ca. 300 Stück ausgegangen (Malende, mündl. 2007).
Die Jagdstrecke steigt Mitte der 1990er Jahre bis ca. zur Jahrtausendwende leicht an und sinkt bis heute wieder auf ca. 100 bis 120 Stück Sikawild jährlich ab.
Die im Jahr 2004 erfassten Tiere auf Fehmarn sind nach heutigem Kenntnisstand durch Anordnung der Unteren Jagdbehörde erlegt worden.

Status

In den Heimatgebieten des Sika sind die verschiedenen Unterarten gefährdet oder stark gefährdet.
Die Art ist eine heimisch gewordene, bewusst eingeführte Art. Die zwei Populationen in Schleswig-Holstein sind nicht gefährdet.

Literatur

 

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