Das Rebhuhn ist ein gedrungenes, rundflügeliges, rundschwänziges Feldhuhn und etwa taubengroß. Rebhühner sind gräulich gefärbt mit braunen bis rotbraunen Flügeldecken und haben einen rostfarbenen Kopf sowie einen dunkelbraunen hufeisenförmigen Brustfleck. Hahn und Henne lassen sich durch die Zeichnung des Gefieders unterscheiden, wobei kein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus besteht.
#gefährdet#
Die tag- und dämmerungsaktiven Rebhühner leben in engem Paar- oder Familienverband (Kette) und können sich im Winter vorübergehend zu einer größeren Schar (Volk) zusammenfinden. Ab Januar lösen sich die Ketten auf und es bilden sich einzelne Paare.
Ursprünglich bewohnt das Rebhuhn Steppen- und Waldsteppenstandorte. Jetzt siedelt es als Kulturfolger auf Ackerland und trockenen Heiden. Nasse und kalte Böden werden gemieden. Nicht auf dauernde Deckung angewiesen, sind sie oft auf offenen Flächen anzutreffen. Dabei bevorzugt das Rebhuhn kleinflächig gegliederte Feld- und Ackerlandschaften mit Knicks, Hecken und Büschen. Winterkälte und selbst eine für längere Zeit liegenbleibende Schneedecke sind kein Hindernis, solange nicht tiefer Weichschnee oder eine undurchdringliche Harsch- oder Eisdecke den Hühnern den Zugang zu ihrer winterlichen Grünnahrung verwehrt. Das Rebhuhn meidet Waldgebiete.
Das Verbreitungsgebiet reicht von Großbritannien über Mitteleuropa bis in die asiatischen Steppenregionen, wobei die Nordgrenze in Südskandinavien liegt. In Mitteleuropa ist das Rebhuhn ganzjährig standorttreu.
In Schleswig-Holstein hat das Rebhuhn seinen Schwerpunkt auf der Geest nördlich der Eider und in Angeln, kommt aber auch auf den südlich der Eider gelegenen Geestbereichen vor. Weite Teile des Landkreises Plön sowie Teile des Landkreises Pinneberg westlich von Hamburg sind weit- gehend rebhuhnfrei.
Bis in die Mitte der achtziger Jahre ist der Brutbestand des Rebhuhns in Schleswig-Holstein, wie in weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes, stark zurückgegangen. Dies spiegelt sich u. a. darin wider, dass bei diesen geringen Besätzen in weiten Teilen des Landes die Jäger seit Jahren auf eine Bejagung freiwillig verzichten, während bis in die 1970er Jahre die Rebhuhnjagd ein bedeutender Teil der Jagdsaison war. Die quantitative Entwicklung des Rebhuhnbestandes lässt sich allerdings erst seit Mitte der neunziger Jahre relativ genau rekonstruieren, da Erfassun- gen erst seit dieser Zeit durchgeführt wurden. Im Jahr 2003 wurde deshalb vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Landwirtschaft des Landes Schleswig-Holstein vor dem Hintergrund der geänderten Landesjagdzeitenverordnung eine vergleichende Untersuchung zur Bestandssituation des Rebhuhns in Auftrag gegeben. Nördlich des Nord-Ostsee-Kanals gibt es verbreitet Dichten über 1,0 Rebhuhnreviere/ 100 ha Offenland. Mit Ausnahme von Angeln (Hügelland) waren besonders die Geestflächen vermehrt vom Rebhuhn besiedelt. Positiv sind die relativ hohen Besätze im Südosten Hzgtm. Lauenburgs zu erwähnen.
Der landesweite Bestand an Rebhühner liegt zurzeit bei ca. 9000 Revierpaaren und ist seit einigen Jahren stabil und nur lokal leicht steigend.
Als Gründe für den Zusammenbruch der Rebhuhnbestände in Schleswig-Holstein werden neben der Schneekatastrophe im Winter 1978/79 vor allem die Intensivierung der Landbewirtschaftung und veränderten Lebensraumstrukturen angeführt. Rebhühner benötigen ein Mosaik verschiedener Habitatstrukturen, wobei Ackerrainen, Staudenfluren, Hecken und Gebüschen eine große Bedeutung zukommen. Aufgrund des Fehlens von Ackerrainen und Sonderstrukturen in intensiv genutzten Agrarlandschaften herrscht dort vielerorts ein Defizit an Brutplätzen und zu bestimmten Zeiten ein Mangel an Sämereien, was sich besonders in großflächigen Ackersteppen mit raschem Umbruch nach der Ernte bemerkbar macht. Durch den weitgehenden Wechsel von Sommer- auf Wintergetreide gingen die Winterbrachen verloren, die den Hühnern winters Deckung und Nahrung bieten. Der Anbau von Futterrüben, die von Rebhühnern im Herbst vermehrt aufgesucht werden, ist in Schleswig-Holstein ebenfalls stark zurückgegangen.
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