Unterricht:: Feldhasenprojekt >> Wildkameraprojekt

 

Wenn im nachfolgenden Text die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse mit Aufgeschlossenheit zum Vorhaben und mit erworbener Sachkenntnis über ihre im November 2016 stattgefundene dreitägige Tätigkeit zur Ökologie des  Feldhasen berichten, so ist das der Beweis dafür, dass sich unser Einsatz bei der Durchführung dieser Aktion gelohnt hat.
Deshalb möchten wir, der Landesjagdverband Schleswig – Holstein e.V., uns für eben dieses Interesse und die rege Mitarbeit der Schüler in den Arbeitsgruppen bedanken.
Da von solchen gemeinsamen Aktionen auch immer neue Ideen und Impulse für unsere Arbeit ausgehen, unterstützen wir diese Vorhaben gern und nutzen dabei auch die Zusammenarbeit mit den Jägern - in diesem Fall mit Herrn Dr. Seroka und Herrn Christoph Keller, bei denen wir uns für ihre Mitwirkung ebenfalls bedanken möchten.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Durchführung dieser Unterrichtsvorhaben ist jedoch die gute Einstimmung der Schüler und die rechtzeitige und planmäßige Vorbereitung  mit uns durch den unterrichtenden Lehrer. Dafür bedanken wir uns auch bei Herrn Michael Scheer.
Mit dem Dank an alle Beteiligten verbinden wir den Wunsch zu weiterer guter Zusammenarbeit bei solchen und ähnlichen Projekten.

 

  

Hasen zählen „leicht“ gemacht

Einstimmung auf die TaxationsfahrtIn den letzten Wochen hat das Wildtierkataster Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit dem Biologieprofil der 10. Klasse des Friedrich–Schiller-Gymnasiums Preetz die Population des Feldhasen untersucht. Unter der Leitung des Klassenlehrers Michael Scheer, Bonke Häger, Sonja Graumann und Christian Hertz-Kleptow vom Wildtierkataster wurde die Klasse auf die folgende Zählung der Feldhasen in zwei verschiedenen Revieren vorbereitet.


Mit einem Fachtag hat unsere Zusammenarbeit begonnen. Zunächst wurde uns das Wildtierkataster und seine Aufgaben näher gebracht. Hierbei wurde die Bedeutung dieser Organisation für Schleswig-Holstein in mehreren Vorträgen verdeutlicht. Im Rahmen dieses Fachtages haben wir uns mit dem Feldhasen und vor allem mit den Einflüssen auf seine Population beschäftigt. Dabei befassten wir uns in Arbeitsgruppen mit den Faktoren Fressfeinde, Klima, Krankheiten und Einfluss des Menschen.

Schließlich wurde uns die Methode der Erfassung des Feldhasen erklärt, die Scheinwerfertaxation, bei der ein bestimmtes Gebiet mit Autos durchfahren wird, während die Flächen mit einem Scheinwerfer abgeleuchtet werden. Die Theorie setzte die erste Gruppe in Wildenhorst in die Praxis um und fuhr zur Dämmerung los. Hier kam die Zählung der Schüler auf 19 Feldhasen, die des Klassenlehrers auf 30. Betreut wurden diese von dem Jäger Dr. Seroka, welcher viele hilfreiche und informative Tipps gab. Trotz Wind und Kälte hielten wir, die nächste Gruppe, den Bedingungen am zweiten Zähltag stand und zählten ganze drei Hasen. Diese niedrige Zahl lag besonders an den Witterungsbedingungen, da die zweite Gruppe in Giekau zum ersten Schnee dieses Herbstes herausfuhr.


  Sichtung der Fahrtstrecke vor der Taxation  Erläuterung zur Handhabung des Scheinwerfers  Abfahrt zur Taxation im Revier Wildenhorst zu Herrn Dr. Seroka

Der begleitende Jäger Christoph Keller, welcher schon seit 42 Jahren als Jäger tätig ist, führte uns ebenfalls sicher und mit viel Spaß durch die Zählung.
Der holprige Weg hielt uns wach und in der Hoffnung Hasen zu finden zählten wir zum Schluss mehr Kühe und Steine als alles andere.
Letztendlich werteten wir unsere gesammelten Ergebnisse im Unterricht aus. Zum Beispiel arbeiteten wir mit Karten, in die wir den genauen Standort der Feldhasen während der Scheinwerfertaxation eingetragen hatten und bestimmten außerdem den Bewuchs der Felder.
Anhand dieser konnten wir den Bestand der Hasen pro Quadratkilometer und somit die Populationsdichte ermitteln. Außerdem wurden die Anteile der verschiedenen Anbauflächen errechnet, welches uns zeigte welche die favorisierten Aufenthaltsorte des Hasen sind. In unserem Fall waren dies Wiesen. Traurigerweise haben wir einen Rückgang der Hasenpopulation feststellen müssen, die der Jäger Christoph Keller mit der Einführung der modernen Landwirtschaft verbindet. Diese nimmt nicht nur dem Hasen wichtigen Lebensraum und schränkt das Nahrungsangebot stark ein sondern auch anderem Niederwild.
Die Zusammenarbeit mit dem Wildtierkataster hat uns viel Freude bereitet und uns gezeigt, dass sich mehr Menschen freiwillig für solche Organisation einsetzen sollten.

 

 


Farina Juhlke, Lara Karow, Tabea Korinth, Meri Nehlsen, Lea Qualen
 

 

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